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Echnatons Sonnengesang
Schön erscheinst Du im Horizonte des
Himmels, Du lebendige Sonne, die von Anbeginn lebt! Du bist aufgegangen
im Ost-Horizont und hast jedes Land mit Deiner Schönheit erfüllt. Schön
bist Du, groß und strahlend, hoch über allem Land. Deine Strahlen
umfassen die Länder bis ans Ende von allem, was Du geschaffen hast. Du
bist Er, wenn Du ihre Grenze erreichst, wenn Du sie niederbeugst für
Deinen geliebten Sohn. Fern bist Du, doch Deine Strahlen sind auf Erden;
Du scheinst auf die Gesichter, doch unerforschlich ist Dein Lauf. Gehst
Du unter im Westhorizont, so ist die Welt in Finsternis, in der
Verfassung des Todes. Die Schläfer sind in der Kammer, verhüllten
Hauptes, kein Auge sieht das andere. Die Finsternis ist ein Grab, die
Erde liegt erstarrt, denn ihr Schöpfen ist untergegangen in seinem
Horizont. Am Morgen aber bist Du aufgegangen im Horizont und leuchtest als
Sonne am Tage; Du vertreibst die Finsternis und schenkst Deine Strahlen.
Die beiden Länder sind täglich im Fest, die Menschen sind erwacht und
stehen auf den Füßen, wenn Du sie aufgerichtet hast. Rein ist ihr Leib,
Kleider haben sie angelegt, ihre Arme sind anbetend erhoben bei Deinem
Erscheinen. Wie zahlreich sind Deine Werke, die dem Angesicht verborgen
sind, Du einziger Gott, dessen gleichen nicht ist! Du hast die Erde
geschaffen nach Deinem Wunsch, ganz allein. Wie wirksam sind Deine Pläne,
Du ewiger Herr! Deine Strahlen säugen alle Felder B wenn Du aufgehst,
leben sie und wachsen für Dich. Du schaffst die Jahreszeiten, um alle
Deine Geschöpfe sich entwickeln zu lassen B den Winter, um sie zu kühlen,
die Sommerglut, damit sie Dich spüren. Du hast den Himmel fern gemacht,
um an ihm aufzugehen und alles zu schauen, was Du geschaffen hast.
Einzig bist Du, wenn du
aufgegangen bist, in all Deinen Erscheinungsformen als lebendiger Er, der
erscheint und erglänzt, sich entfernt und sich nähert; Du schaffst Millionen
Gestalten aus Dir allein B alle Augen sehen sich Dir gegenüber, wenn Du
als Sonne des Tages über dem Land bist. Wenn Du fort gegangen bist, Dein
Auge nicht mehr da ist, das Du um ihretwillen geschaffen hast, damit Du
nicht allein über Dich selber siehst und das, was Du geschaffen hast B
dann auch bleibst Du in meinem Herzen, denn kein anderer ist, der Dich
kennt, außer Deinem Sohn; Du lässt ihn Deine Absichten und Deine Macht
erkennen. Die Welt entsteht auf Deinen Wink, wie Du sie geschaffen hast.
Bist Du aufgegangen, so leben sie, gehst Du unter, so sterben sie; Du
bist die Lebenszeit selbst, man lebt durch Dich. Die Augen sind auf Deine
Schönheit gerichtet, bis Du untergehst. Seit Du die Welt gegründet hast,
erhebst Du sie für Deinen Sohn, der aus Deinem Leib hervorgegangen ist.
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Gottes
Lob aus der Schöpfung,
der
104. Psalm 1.Buch Mose Vers 1
Lobe
den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, Du bist sehr herrlich; Du bist
schön und prächtig geschmückt. Licht
ist dein Kleid, das Du anhast; Du breitest aus den Himmel wie einen
Teppich. Du wölbest es oben mit Wasser, Du fährst auf den
Wolken wie auf einem Wagen und gehst auf den Fittichen des Windes, der Du machst Winde zu deinen Engeln und zu deinen
Dienern Feuerflammen, der Du das Erdreich gegründet hast
auf seinem Boden, dass es bleibt immer und ewiglich. Mit der Tiefe deckst Du es wie mit einem Kleide,
und Wasser standen über den Bergen. Aber
von deinem Schelten flohen sie, von deinem Donner fuhren sie dahin. Die Berge gingen hoch hervor, und die Täler setzten sich
herunter zum Ort, den Du ihnen gegründet hast. Du hast
eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht und dürfen nicht wiederum
das Erdreich bedecken. Du lässt Brunnen quellen in den
Gründen, dass die Wasser zwischen den Bergen fließen, dass
alle Tiere auf dem Felde trinken und das Wild seinen Durst lösche. An denselben sitzen die Vögel des Himmels und singen unter
den Zweigen. Du feuchtest die Berge von oben her; Du
machst das Land voll Flüchte, die Du schaffest, Du lässt
Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass Du Brot aus
der Erde bringest, und dass der Wein erfreue des Menschen
Herz, dass seine Gestalt schön werde vom Öl. und
das Brot des Menschen Herz stärke, dass die Bäume des
HERRN voll Saft stehen, die Zedern Libanons, die er gepflanzt hat. Daselbst nisten die Vögel, und die Reiher wohnen auf den
Tannen. Die hohen Berge sind der Gämsen Zuflucht, und die
Steinklüfte der Kaninchen. Du hast den Mond gemacht, das
Jahr darnach zu teilen, die Sonne weiß ihren Niedergang.
Du machst Finsternis, dass es Nacht wird, da regen sich alle wilden
Tiere, die jungen Löwen, die da brüllen nach dem Raub und
ihre Speise suchen von Gott. Wenn aber die Sonne aufgeht,
heben sie sich davon und legen sich in ihre Höhlen. So
geht dann der Mensch aus an seine Arbeit und an sein Ackerwerk bis an den
Abend. HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du
hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt es ohne
Zahl, große und kleine Tiere. Daselbst gehen die Schiffe;
da sind Walfische, die Du gemacht hast, dass sie darin spielen. 27 Es wartet alles auf dich, dass Du ihnen Speise gibst zu
ihrer Zeit. Wenn Du ihnen gibst, so sammeln sie, wenn Du
deine Hand auftust, so werden sie mit Gut gesättigt.
Verbirgst Du dein Angesicht, so erschrecken sie, Du nimmst weg ihren
Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub. Du
lässt aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und Du erneuest die
Gestalt der Erde. Die Ehre des HERRN ist ewig, der HERR
hat Wohlgefallen an seinen Werken. Er schaut die Erde an,
so bebt sie, er rührt die Berge an, so rauchen sie. Ich
will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich
bin.
Meine Rede müsse
ihm wohl gefallen. Ich freue mich des HERRN.
Der Sünder müsse
ein Ende werden auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein. Lobe den
HERRN, meine Seele! Halleluja!
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Das falsche
Feindbild Judas von Gerd Lüdemann 08.04.07
In der frühesten christlichen Überlieferung wurde
niemand des "Verrats" an Jesus beschuldigt. Erst spätere
Interpreten suchten einen Schuldigen - und fanden ihn in der Person des
Apostels Judas

Der Judas-Kuss vor Jesu Gefangennahme - hat er nie stattgefunden?
Die Person des Judas Iskariot,
des Mannes aus Karioth im südlichen Juda, ist in unserer Gesellschaft bis heute negativ
besetzt. In der Alltagssprache gilt Judas als Inbegriff des Verräters, und
nach deutschem Recht darf niemand diesen Vornamen bekommen. Im kulturellen
Gedächtnis verbindet sich mit ihm eine ruchlose Tat, und die vier
Evangelien des Neuen Testaments deuten sie in zahlreichen Variationen als
Auslieferung des Gottessohnes in feindliche Hände. Bereits für die ältesten
Christen war es unvorstellbar, dass dieses Verbrechen des Judas keine schwere
Strafe nach sich ziehen würde. So malten sie das schreckliche Ende des
Judas auf verschiedene Weise aus.
Die wissenschaftliche Arbeit an den Judastexten des
Neuen Testaments hat hinsichtlich ihrer Absicht zu einem großen Konsens
geführt. Matthäus und Lukas haben, unabhängig voneinander, Markus als das
älteste erhaltene Evangelium benutzt, Johannes ist das jüngste Evangelium.
Daraus ergibt sich mit Blick auf Judas Plan, Jesus auszuliefern, als
Resultat: Markus berichtet von der Kontaktaufnahme des Judas mit den
feindlichen jüdischen Behörden; Matthäus übernimmt dies und unterstellt
Judas Geldgier; Lukas ergänzt die Einzelheit, dass der Satan in Judas
gefahren sei, um ihn diese Tat begehen zu lassen, und Johannes vergleicht
Judas mit einem Teufel.
Bezüglich des Vorauswissens Jesu von seiner eigenen
Auslieferung durch Judas lässt sich folgende Entwicklung beobachten: Die
ersten drei Evangelisten verstehen Jesu Vorauswissen um den
"Verrat" durch Judas als Teil seiner Allwissenheit, Johannes
ordnet Jesu Vorauswissen einem kosmischen Gegensatz von Licht und
Finsternis zu, in dem das Licht die Finsternis besiegt und Judas als
Repräsentant der Finsternis zu einem Schreckbild wird. Während die Berichte
der ersten drei Evangelien von der Gefangennahme Jesu unter Mithilfe des
Judas keine auffälligen Unterschiede enthalten, sondern gemeinsam vor allem
dessen Heimtücke zeigen, fallen im Kontrast dazu die Ausschmückungen und
Übertreibungen der Erzählung des Johannes ins Auge.
Das Ende von Judas: Selbstmord oder Unfall?
Die Berichte vom Ende des Judas widersprechen einander:
Matthäus beschreibt den Selbstmord Judas durch Erhängen, die
Apostelgeschichte lässt seinen Körper bei einem Unfall bersten. Es handelt
sich bei diesen Berichten ebenso wie bei den anderen Judaserzählungen des
Neuen Testaments um legendäres, historisch wertloses Material. Das gleiche
Urteil gilt auch für das neu gefundene Judas-Evangelium. Denn sein
Erzählrahmen setzt die Evangelien des Neuen Testaments und die
Apostelgeschichte des Lukas voraus, während die Dialoge in der
Haupthandlung – getreu gnostischer Theologie des zweiten Jahrhunderts –
Judas als einen Vertrauten Jesu zeichnen.
Nun wurde in der bisherigen Judasdiskussion zweierlei
nicht hinreichend berücksichtigt: Erstens, das griechische Verb „paradidômi“, das vielfach mit "verraten"
übersetzt wird, bedeutet in Wirklichkeit "ausliefern",
"überliefern", "dahingeben"; zweitens, der weitaus
älteste Text zur Auslieferung Jesu steht im ersten Brief des Paulus an die
Korinther. Er ist Teil einer Abendmahlstradition, die Paulus selbst wohl
unmittelbar nach seiner Bekehrung, circa drei Jahre nach der Kreuzigung
Jesu, übernommen und an die Korinther bei der Gründung der Gemeinde
weitergegeben hat. Der Apostel schreibt in der Einleitung: "Der Herr
Jesus, in der Nacht, da er ausgeliefert wurde." Die von Paulus
zitierte Überlieferung suggeriert, dass Jesus der im Jesaja-Buch verheißene
Gottesknecht sei und als solcher von Gott selbst zum heilvollen Sterben für
die Christenheit "dahingegeben" wurde – eine Aussage, die in die
allererste Zeit zurückgeht und sich breit gestreut im frühchristlichen
Schrifttum findet.
Der Verrat an Jesus
erscheint höchst unwahrscheinlich
Mit dem Akt eines Verräters hat die Auslieferung in
diesem Stadium der Traditionsgeschichte nichts zu tun, denn sie ist eine
theologische Deutung und gehört zu den ältesten Glaubensformeln. Daher
sollte man Judas auch nicht in sie hineinlesen. Gegen ein solches Vorgehen
spricht ferner die Tatsache, dass Jesus nach seiner
"Auferstehung" alsbald den zwölf Jüngern erschien und dass auch
Judas zu den Zwölfen gehörte. Jesus hatte diesen Kreis gegründet. Kein
Wunder, dass nach der Überwindung des Schocks von Karfreitag diese zwölf
mit Kephas an der Spitze den vermeintlich
auferweckten Christus als Erste in einer Vision sahen. Angesichts dessen
ist es höchst unwahrscheinlich, dass Judas als einer dieser zwölf Jesus
vorher "verraten" hat.
Spätere Textzeugen korrigieren daher den Paulustext an
dieser Stelle und lassen die Ersterscheinung nur vor elf Jüngern geschehen
sein. Ebenso sieht es auch Matthäus, und der Verfasser der
Apostelgeschichte erzählt sogar von der durch den "Verrat" des
Judas notwendig gewordenen Nachwahl. Indes handelt es sich in beiden Fällen
um Harmonisierungen, welche die sekundären Erzählungen vom
"Verrat" des Judas verarbeiten. Erst als Christen eine Generation
nach Paulus die zunächst rein theologisch gedeutete Passion Jesu mit
Geschichte auffüllten, benötigten sie einen historisch identifizierbaren
Auslieferer. Die Glaubensformel, dass der "Herr" von Gott zum
Heil ausgeliefert worden sei, rief die Frage nach dem Ausführer dieser Tat
wach. Man verfiel auf den Jesusjünger Judas aus Karioth
in Judäa. Das Judenvolk, das die Christen von Beginn an als schuldig am
Tode Jesu angesehen haben, konnte keiner besser symbolisieren als er
(Judas/Juda/Juden). Erst jetzt bekam die
Dahingabe zusätzlich eine unheilvolle Seite ("wehe dem Menschen, durch
den der Menschensohn ausgeliefert wird"). Judas und Juden wurden zu
Unmenschen stilisiert – mit bis heute anhaltender Wirkung.
Der Autor lehrt Geschichte und
Literatur des frühen Christentums an der Theologischen Fakultät der
Universität Göttingen.
Die Bibel
Spätestens seit dem Wiederaufbau des Tempels 539
v. Chr. war die Tora als erster und
wichtigster Teil der hebräischen Bibel kanonisch. Als Altes Testament
bezeichnet die christliche Theologie seit etwa 180 die heiligen Schriften
des Judentums, sowie einige weitere aus der seit 250 v. Chr. entstandenen
Septuaginta. Es wurde ursprünglich auf Hebräisch, zu kleineren Teilen auch
auf Aramäisch verfasst.
Dem Urchristentum galten diese Schriften als Wort
Gottes, das Jesus Christus als Messias Israels und der Völker ankündige und
in seiner Auslegung erweise. Darum verteidigte die Alte Kirche ihre Geltung
als Offenbarungszeugnisse gegen christliche Minderheiten, die diese Geltung
ablehnten. Ihre Auswahl und Anordnung wurden bis 350 endgültig festgelegt;
das Alte Testament wurde zusammen mit dem Neuen Testament zur christlichen
Bibel.
Ab 150 erteilte die werdende Kirche solchen Versuchen
eine Absage, indem sie alle Schriften des Tanach
und einige der Septuaginta als „Altes Testament“, also vollgültiges
Gotteswort übernahm und ihrem Neuen Testament voranstellte. Dies folgte der
Auffassung der Urchristen, wonach der Glaube an Jesus Christus Gottes Bund
mit Israel bekräftigte, nicht ablöste. Damit wurde es theologisch
unmöglich, Leben, Lehre, Tod und Auferstehung Jesu Christi von der
Erwählung Israels zu trennen. Die Kirche legte damit selber eine normative
Instanz für die Auslegung des Neuen Testaments fest, auf die spätere
Reformanläufe in Religion und Politik sich berufen konnten. Seit 385
erfolgte die vollständige Übersetzung der Septuaginta von Hieronymus ins
Lateinische, die Vulgata, die die alten Übersetzungen dann verdrängte und
im Katholizismus maßgebend wurde.
Der Kanon des Alten Testaments unterscheidet sich
zwischen den christlichen Konfessionen: Während der Protestantismus ihn auf
die Bücher des Tanach begrenzte, behielten
Katholizismus und Orthodoxie darüber hinaus verschiedene Bücher aus der
Septuaginta.
Alle kanonischen Schriften der jüdischen Bibel haben –
wenn auch in teilweise anderer Einteilung und Reihenfolge – Eingang in das
christliche Alte Testament gefunden. Darüber hinaus erkennen die
katholischen sowie orthodoxen Kirchen noch einige weitere jüdische
Schriften als kanonisch an, die nur in der Septuaginta, der griechischen
Übersetzung der hebräischen Bibel, enthalten sind. Die evangelischen
Kirchen lehnen diese Erweiterungen als Teil des Kanons ab. Das evangelische
Alte Testament umfasst demnach 39 Bücher.
Die später als Neues Testament zusammengefassten 27
Bücher entstanden wohl überwiegend zwischen 50 und 100 n. Chr. in der
jungen christlichen Bewegung. Es ist fast durchgängig in einer damals
weitverbreiteten umgangssprachlichen Form des Griechischen, der sogenannten
Koiné, verfasst. Zudem enthält es einige
aramäische Begriffe und Zitate. Aramäisch war die damalige Umgangssprache
im Land Israel und zeitweise Lingua franca des antiken Nahen Ostens.
Konsens herrscht mittlerweile hinsichtlich des Befundes,
dass es sich bei dem „Hohelied Salomons“ um eine Sammlung ursprünglich
selbstständiger Liebeslieder handelt. Der 104. Psalm ist ein Psalm Davids
in der Bibel. Die Schöpfungserzählung scheint eine Verwandtschaft mit dem
Bericht aus dem ersten Kapitel des Buches Genesis zu haben. So werden dort
die Gestirne erst nach der Schöpfung von Land und Meer genannt. Außerdem
kann eine Verwandtschaft des Psalms mit den Naturschilderungen in
babylonischen und ägyptischen Hymnen beobachtet werden, z. B. mit dem
großen Aton-Hymnus des Echnaton.
Angeblich sieben letzte Sätze
Jesu
1.
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34 EU)
2. „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit
mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43 EU)
3.
„Frau, siehe, dein Sohn!“ und: „Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,26-27 EU)
4. „Mein
Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ (Mk 15,34 EU;
Mt 27,46 EU)
5. „Mich dürstet.“ (Joh 19,28 EU)
6. „Es ist
vollbracht.“ (Joh 19,30 EU)
7.
„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46 EU)
Die traditionelle Auslegung liest diese Worte als
letzte Botschaft Jesu, mit der er seinen Kreuzestod deutet sowie seinen
Jüngern letzte Weisungen gibt. In der kritischen Auslegung wird angenommen,
diese Aussprüche seien spätere Konstrukte, mit denen die frühe Kirche ihre
Theologie festigte. Diese Annahme beruht auf der Sichtweise, dass
Angehörigen kein Zugang zur Kreuzigung gewährt wurde, und somit keine
Überlieferung letzter Worte möglich sei.
1 Vater, vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23 34 EU)
Dieser Vers fehlt
in den ältesten überlieferten Fassungen des Lukasevangeliums. Theologisch
wird er häufig so gedeutet, dass Jesus diejenigen, die für seine Kreuzi- gung auf Golgota verantwortlich
sind, vor Gottes Zorn zu schützen sucht. Jesus könnte die
Soldaten, die ihn kreuzigten, den Pöbel, der seine Kreuzigung verlangte,
den jüdischen Sanhedrin oder auch Pontius Pilatus (jeden einzeln oder
alle zusam- men)
gemeint haben. Im selben Sinne hat er seine Zuhörer in der
Bergpredigt aufgefordert: „Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“ (Mt 5, 44EU)
2
Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23, 43EU)
Diese Äußerung ist
an den „guten Dieb“ gerichtet, einen der beiden Verbrecher, die links und
rechts von Jesus gekreuzigt wurden. Er sagt dies zu dem „guten Dieb“,
nachdem dieser den reuelosen zweiten Verbrecher zurechtgewiesen
hatte, der Jesus als falschen Messias verhöhnte, da er
als angeblicher Sohn Gottes nicht die Macht besäße, sich selbst
und seine beiden Leidensgenossen vom Kreuz zu befreien. Gleichzeitig mit
der Zurechtweisung anerkennt und bekennt der „reuige Dieb“ seine schlechten
Taten, wie auch die Gottessohnschaft Jesu. Jesus handelt hier gemäß seinen
Aussagen und Versprechen „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaus-
stoßen“ (Joh 6,35
EU). Hier geht es
darum, dass jeder zu Gott finden kann, ganz gleich welche Schuld einer
durch seine Taten auf sich geladen hat.
3
„Frau, siehe, dein Sohn!“ und: „Siehe, deine
Mutter!“ (Joh 19,26–27 EU)
Diese Worte sind an
Maria, seine verwitwete Mutter und an „den Jünger den er liebte“ gerichtet.
Die direkte Auslegung sieht darin die Fürsorglichkeit Jesu für die Seinen
noch in seiner Todesstunde. An seiner statt gibt Jesus seiner Mutter einen
anderen Sohn (u. a. für ihre Versorgung). Der zweite Teil des Verses 27
bekräftigt diese Auslegung.
4.
„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ (Mk 15,34 EU; Mt 27,46 EU)
Diese Worte werden im
griechischen Text der Evangelien als Transkription der ara-
mäischen Übersetzung des 22. Psalms (Ps 22,2 EU) im Evangelium nach Markus mit ελωι ελωι λαμμα σαβαχθανι eloi eloi lamma sabachthani
beziehungsweise im Evangelium nach Matthäus mit ηλι ηλι λαμα σαβαχθανι eli eli lama sabachthani
(eigentlich
אלֵ יִ אלֵ י למִ ה אהֵ קַ
אהֵ קַ
’eli,
’eli, lema schewaktani oder ’il, ’il, lmana schwaktan, im hebräischen
Original des Psalms אלֵ יִ לֵֵ֭ ִל למל ִ הִ אהֵ קַ ז אהל ֵ קַ
’eli, ’eli, lama ‘asawtani) wiedergegeben, in dem Jesus den Klageruf
eines von Gott verlassenen Dieners aufgreift bzw. den Psalm als Sterbegebet
spricht. Auf der einen Seite wird dieser Ausspruch als Ausdruck von Jesu
Verzweiflung verstanden, der sich von Gott verlassen sieht: Nicht nur von
seinen Jüngern verlassen, auch von der Volksmenge und seinen
Leidensgenossen verhöhnt. Andererseits gilt dieser Ausruf als Beleg des
vollkommenen – leiblichen, seelischen wie geistlichen – Leidens, das Jesus
auf sich nahm. Der Psalm bringt aber später das tiefe Gottvertrauen des
scheinbar Verlassenen zum Ausdruck und folglich ebenso das tiefe Vertrauen
Jesu selbst in seiner größten Verzweiflung. Die Kirche sieht dies auch als
Erfüllung der im Buch Jesaja (Kap. 53 EU) geschilderten Sündenübernahme des unschuldigen
Dieners Gottes. Manche Auslegungen betonen statt des „von Gott
Verlassen-seins“ mehr das „Getrenntsein vom Vater“, also dass Jesus in
diesem Moment von seinem Vater getrennt war und dass darin sein
eigentliches Leiden bestand.
5. „Mich
dürstet.“ (Joh 19,28
EU)
Diese Äußerung wird
von Theologen häufig als Beleg für die (auch) menschliche Natur Jesu
herangezogen. Wiederum gibt es Anklänge an Psalm 22.
6
„Es ist vollbracht.“ (Joh 19, 30 EU)
Nach allgemeiner
theologischer Auffassung meint Jesus hier nicht (oder nicht aus-
schließlich), dass sein Leben nun zu Ende geht, sondern dass sein Werk als Erlöser der Menschen (für
deren Sünden er als Sühneopfer für Gott sein Leben
hingibt) nun vollendet ist.
7 „Vater, in Deine Hände lege ich meinen
Geist.“ (Lk 23,46 EU)
In der letzten
Äußerung im Lukasevangelium klingt Psalm 31 an: „Du wirst mich befreien aus
dem Netz, das sie mir heimlich legten; / denn du bist meine Zuflucht. In deine
Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist.“
(Ps 31,5–6 EU) Dieser Ausspruch
wird allgemein als rückhaltloser Vertrauensbeweis Jesu an Gott gesehen;
diese Selbstaufgabe wird als beispielhaft für den Christen gesehen.
Bibel-Koran-Experiment:
Wieviel Gewalt steckt wirklich in den Texten?
Patrick Mayer
09. Dezember 2015 (The Holy Quran
Experiment link zu Youtube)
Zwei Youtuber aus den Niederlanden starteten
ein soziales Experiment und lasen den Menschen auf der Straße Passagen aus
dem Koran vor - eigentlich handelte es sich allerdings um Textstellen aus
der Bibel. Die Reaktionen sind schockierend. Ein
Experiment in den Niederlanden sorgt europaweit für Aufregung. Zwei
niederländische YouTuber lassen Passanten
glauben, sie lesen gewaltverherrlichende Texte aus dem Koran. Aber was
steckt wirklich hinter den Passagen? Sie zeigten während eines sozialen
Experimentes Passanten auf der Straße Textpassagen - angeblich aus dem
Koran. Diese waren an Brutalität nur schwer zu überbieten. Anbei eine
kleine Auswahl:
· "Wenn Du mir
nicht gehorchst und meine Gesetze brichst, dann wirst Du das Fleisch Deiner
eigenen Söhne und Töchter essen."
· "Du musst
ihre Hand abhaken."
· "Wenn zwei Männer miteinander schlafen, dann müssen beide
getötet werden."
Und so weiter. Die Befragten reagierten geschockt. Sie kamen aus dem
Staunen nicht mehr raus. und zu dem Schluss: Der
Koran ist frauenfeindlich und gewaltverherrlichend, ergo böse.
Bibel als Koran getarnt
Es ist eine fatale Mehrheitsmeinung in Zeiten, in denen
sich Muslime in Europa wegen des angeblich "islamistischen"
Terrors Anfeindungen ausgesetzt sehen. Als die beiden Niederländer den
Feldversuch auflösten und zeigten, dass sie eine Bibel mithilfe eines
schlichten Covers als Koran getarnt hatten, waren die befragten Passanten
völlig verdutzt. Damit hatten sie nicht gerechnet oder um es in den Worten
einer jungen Dame auszudrücken: "What the f…!" Ist also die Bibel frauenfeindlich und
gewaltverherrlichend? Oder noch schlimmer: Beide Religionswerke, Altes
Testament und Koran? Unsere Redaktion fragte bei einem renommierten
Theologen nach - der reagierte brüskiert.
"Bibel kennt gar keine Homosexualität"
"Nichts als Vorurteile derer, die die Texte nicht kennen", meint
Prof. Dr. Stefan Beyerle[1].
Seiner Meinung nach würden die Texte des Alten Testaments heutzutage
nicht nur falsch verstanden, sondern im schlechtesten Fall auch noch falsch
ausgelegt und diese Missverständnisse weitergegeben. Die Texte seien in
einer Sprache geschrieben, die heute frei und nicht selten falsch übersetzt
würde, erklärt er und verweist auf die beiden Männer, die wegen angeblichen
Beischlafs getötet werden sollten. "Die Bibel kennt gar keine
Homosexualität", sagt er. "Bei entsprechender Textstelle geht es
darum, dass zwei Männer streiten, eine schwangere Frau dazukommt und
während des Streits ihre Geburt abgeht." Natürlich habe es, erklärt
Beyerle, in der Entstehungszeit des Alten Testaments darauf die Todesstrafe
gegeben, "so wie es sie heute in einer der modernsten Demokratien der
Welt gibt, den USA".
Letztlich geht es wohl vor allem um falsche
Übersetzungen und falsche Interpretationen.
Altes Testament wird missverstanden
Seiner Meinung nach würde das Alte Testament heute selbst von
religiösen Menschen missverstanden. Immer sei die Rede von Vergeltung,
einem Gott der Rache, die Sprache werde als martialisch aufgefasst. Dabei
hätten die Zeitgenossen die Botschaften, die nicht selten mit Rechtsnormen
gleichzusetzen sind, verstanden. Beyerle nennt ein bekanntes Beispiel: das
angeblich alttestamentarische Prinzip "Auge um Auge, Zahn um
Zahn". Der Spruch suggeriere das Spiegeln der Strafe, "kostest Du
mich ein Auge, steche ich Dir auch eines aus. Das ist schlicht entgegen dem
Wortlaut".
Es gehe nicht um Kapitaldelikte, sondern die
Ausgleichszahlung für erlangten Schaden, erklärt er. "Dass ich
denselben Betrag zahle, der durch einen verursachten Schaden entstanden
ist. Die sprachlichen Begriffe entstammen der damaligen Alltagswelt."
Er versuche, schildert der Theologe, möglichst oft bei Kirchengemeinden
möglichst vielen Menschen bei Gottesdiensten und Lesungen dies zu erklären.
Koran ist mehrdeutig
Doch es mangelt an allgemein verständlichen Büchern.
Solchen, die die religiöse Mehrheit in moderner Sprache bei der Hand nehmen
- und vor allem solchen, die gelesen werden. Es ist sozusagen ein
hausgemachtes Problem der Kirche. Beyerle warnt auf Nachfrage auch davor,
den Koran misszuverstehen. "Jede seiner
Übersetzungen ist Interpretation", sagt er. "Der Koran ist auf
Arabisch geschrieben, extrem schwer zu verstehen und wurde mehrfach
angepasst. Er ist immer mehrdeutig." Für den Theologen ist eines
eindeutig: Koran und Altes Testament sind weder frauen-,
homosexuellenfeindlich noch gewaltverherrlichend. Man könnte also den
beiden niederländischen YouTubern vorwerfen,
schlampig recherchiert und die Passanten in die Irre geführt zu haben -
oder eben auch nicht. Wohl auch das ist eine Frage der Interpretation.
[1] Prof. Dr. Stefan Beyerle, Jahrgang
1964, ist Dekan der Theologischen Fakultät der "Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald". Er hat an der
Hochschule den Lehrstuhl für Altes Testament inne und forscht derzeit
schwerpunkmäßig dazu, wie sich alttestamentliche
Wissenschaften in lebensweltlichen Zusammenhängen verorten lassen.
Das
heilige „Christfest“
Im Volksmund hat
sich schon lange für die den Gehalt des Festes besser treffende Bezeichnung
"Das heilige Christfest" der Name Weihnachten durchgesetzt,
obgleich dieser heidnischen Ursprungs ist und Bezug nimmt auf die 12
Nächte, die mit der Nacht vom 24. auf den 25.12. beginnen und in denen die
Druiden (germanische Priester) verschiedene Weihehandlungen vornahmen, um
den Lebensbereich des Menschen vor dem Zugriff der Finsternis, dem
Lebensbereich der Dämonen, zu schützen. Heute kann man von
Weihnachten reden, wenn damit die durch die Geburt unseres Herrn Jesus
Christus geweihte Nacht (24./25.12.) bezeichnet werden soll. Der Gebrauch
des Wortes "Weihnachtstag" ist paradox und sollte daher möglichst
vermieden werden.
Das Christfest ist das jüngste Christusfest der Kirche und wurde zunächst
am 6.1. gefeiert (Epiphanias). In Rom wird um 350 erstmals
der 25.12. als Geburtsfest des Herrn bezeugt, wobei die christliche Kirche
den Versuch machte, ein heidnisches Fest mit christlichem Inhalt zu füllen.
Kaiser Aurelian (270-275) hatte den Kult des "Sol Invictus"
(Unbesiegter Sonnengott) gefestigt und den 25.12. als Geburtstag dieses
Gottes feiern lassen. Die Festlegung des Datums hängt damit zusammen, dass
die Nächte in dieser Zeit als die längsten des Jahres erfahren wurden und
so die Menschen das Gefühl hatten, in dieser Zeit den dämonischen Mächten
besonders ausgesetzt zu sein, deren Wirkungsfeld ja die Finsternis ist. So
wird die Zeit nach der Wintersonnenwende, wenn also die Tage länger zu
werden beginnen (24.12.), zur besonderen Festzeit, in der der Sieg der
Sonne des Lichtes über die Finsternis gefeiert wird.
Es leuchtet ein, dass die Christenheit, die Jesus als das Licht der Heiden
verkündigt, an diesem Fest nun besonders den Geburtstag des Herrn feiert,
der die Mächte der Finsternis ein für allemal
besiegt hat. Die längste Nacht des Jahres wird erhellt durch das ewige
Licht, das alle Menschen zu einem Leben in der Gemeinschaft mit Gott führt.
Mit der Geburt des Heilandes ist auch schon sein Sterben und Auferstehen
vorbestimmt. Die Kirche zu Jerusalem feiert die dritte Messe der
Christnacht in der Auferstehungskirche, um so die deutliche Beziehung zur
wunderbaren Osternacht, in der der Herr zum ewigen Leben geboren wird,
sichtbar zu machen.
Islamisten
missbrauchen gezielt Stellen des Korans 13.01.2015
Islamistischer Terror hat nichts mit dem muslimischen
Glauben zu tun? Doch, natürlich, sagt der Islam-Experte Harry Harun Behr.
Denn die Hassprediger missbrauchen bestimmte Stellen aus dem Koran und
nicht aus der Bibel.
Fundamentalistische Hassprediger beziehen sich auf bestimmte Stellen
des Korans, um Terror und Gewalt zu rechtfertigen. Dabei machen diese
Passagen laut Behr vielleicht drei Prozent der Heiligen Schrift der Muslime
aus. "Die Ethik, dass der Koran nicht von allen Menschen verlangt,
Muslime zu sein, aber von allen Muslimen verlangt, sich wie Menschen zu
verhalten, macht dagegen 60 bis 70 Prozent des Korans aus", sagt der
Professor für Islamische Religionslehre an der Uni Erlangen-Nürnberg.
"Wenn man das vergleicht, haben Sie im Alten Testament einen höheren
Anteil an Gewaltpassagen. Doch fast niemand käme auf die Idee, diese Texte
heutzutage als Handlungsanleitung zu nehmen". In der Geschichte sah
das allerdings schon oft anders aus. Schon immer haben politische,
militärische und religiöse Führer in den verschiedensten Epochen und
Ländern "die religiöse Karte" gespielt, "um durch eine
Inanspruchnahme von Heiligkeit Gewalt zu rechtfertigen". Und auch im
Koran gebe es problematische Stellen. Als Beispiel nennt Harry Harun Behr
eine Gewaltpassage in der fünften Sure: "Der Koran spricht hier von Vergeltung gegen
jene, die gegen Gott und seine Gesandten kämpfen." Direkt davor heiße
es jedoch sinngemäß: "Wer einen Menschen ermordet, ist so, als habe er
die ganze Menschheit ermordet." Es sei daher wichtig, dass die
gemäßigten islamischen Gelehrten widersprüchliche Verse auf ihre Weise
deuten, weil sonst "diese Rattenfänger den Koran benutzen, um mit
einer Küchentheologie junge Leute zu verführen". Junge Menschen, die
zwischen 15 und 20 Jahre alt sind, ließen sich mit einfachen Weltbildern
wie Schwarz-Weiß, Gut-Böse, Westen-Osten relativ leicht radikalisieren,
findet Behr. Und viele junge Muslime hätten ein spirituelles Interesse,
fühlten sich aber gleichzeitig aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit vom
Westen diskriminiert. Dies nutzten radikale Islamisten seit einigen Jahrzehnten
zunehmend gezielt für ihre Zwecke: "Im Dschihadismus
gibt es so etwas wie eine organisierte Struktur, die nun versucht, in
dieses Vakuum der Verständnislosigkeit zwischen Muslimen und der westlichen
Welt vorzustoßen, um junge Leute abzugreifen." Junge Muslime fühlten
sich davon deutlich öfter angesprochen als junge Protestanten oder Juden.
Viele radikalisierte junge Menschen seien jedoch weit davon entfernt, ihre
Taten durch den Koran begründen zu können: "Einige haben sich kurz vor
ihrer Abreise nach Syrien noch den
'Koran für Dummies' (den gibt's tatsächlich unter
diesem Namen im Online- und Buchhandel zu erwerben) gekauft", sagt
Behr. Sie fielen vielmehr auf die Verlockungen einer totalitären Ideologie
herein, die ihnen das Gefühl gebe, "über der dummen Mehrheit der
Menschen zu stehen". Einige verfielen auch einem regelrechten
"Machtrausch, der die Angst vor dem eigenen Tod völlig relativiert,
und der stark genug ist, den Bruch mit geliebten Menschen
auszuhalten". Der Islamwissenschaftler betont jedoch: Der Terror
speise sich weder unmittelbar aus der islamischen Theologie noch aus den
Aktivitäten der hier ansässigen Moscheen oder dem Alltagsleben der Muslime.
Das, was gerade stattfindet, stellt so etwas wie eine Meuterei einer
kleinen Splittergruppe dar. Die islamische Theologie habe jetzt die
Aufgabe, "den Islam vor der feindlichen Übernahme seiner eigenen
Anhänger zu schützen".
Rotwangl rechnet mit christlicher Jahreszählung
ab 2015-12-22
Weltweit herrscht
die christliche Zählung nach Anno Domini (A.D.) vor. Die Geburt Christi und
damit der Beginn der christlichen Zeitrechnung wurde aber erst rückwirkend
im frühen 6. Jhd. durch den skythischen Gelehrten Dionysius Exiguus eingeführt. Er kalkulierte für das Jahr 2000
das Ende der Welt mit der Wiederkehr Christi. Entsprechend wurde der
A.D.-Kalender quasi als Countdown zur Apokalypse so angelegt, dass eine
extrem seltene, damals schon berechenbare Konjunktion aller Planeten genau
ins Jahr 2000 fällt. Die Endzeit blieb freilich aus. Geblieben ist ein
esoterisches Kalendersystem, das nicht mit realen und astronomischen Fakten
übereinstimmt.
Christliche Geschichte als
Mythos entlarvt
So steht der biblische Mythos, wonach
Herodes die Tötung des neugeborenen Jesus angeordnet hat, in grobem Widerspruch
zu A.D., denn Herodes starb bereits 4 Jahre vor der Zeitrechnung nach Chr.
Geb.
So entlarvt Rothwangl
den Kreuzigungstermin als kalendarisch unmöglich: Es gab in der fraglichen
Zeit keinen Pessachtermin, der mit den
Wochentagen und dem Vollmond übereinstimmt.
Auch die erwähnte
Sonnenfinsternis zur Kreuzigung Christi ist Utopie, denn eine
Sonnenfinsternis kann nur bei Neumond auftreten. Das überlieferte Pessachfest am Tag nach der Kreuzigung war jedoch an
den Frühlingsvollmond gebunden.
Rothwangl analysiert mit präzisen astronomischen Berechnungen
und zeigt, dass eine mögliche Geburt Christi nicht im Jahr 1 A.D. gewesen
sein konnte.
SI-Einheiten statt
Weltuntergangs-Kalender
"Unser Kalender basiert auf einem
überholten, abergläubischen, apokalyptischen Weltbild mit fehlerhafter
astronomischer Berechnung. Heute versucht man ausschließlich mit dem SI,
dem metrischen Einheitssystem, zu normieren und mit Naturkonstanten in
Einklang zu bringen. Daher sollte unser päpstlicher Gregorianischer Kalender
durch eine neue Zeitrechnung ersetzt werden.

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Ab dem
13. Jahrhundert erzeugten Verfolgungsgeist, blinder Autoritätsglaube und
Kritiklosigkeit einen wahren Hexenwahn,
ausgelöst durch die Schrift „Hexenhammer“ von 1487. Die Schrift wurde zum
Strafcodex („Hexenprobe“, siehe Bild) der Gerichtspraxis in Mitteleuropa
bis ins 17. Jh. bei Richtern aller Konfessionen. Die letzten
Hinrichtungen von 'Hexen' fanden in
Würzburg (1749), Endingen (1751), Kempten
(1775), Glarus (1782) und Posen (1793) statt.
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